Regulierung und Sicherung von Kundengeldern
Holvi ist ein von der finnischen Finanzaufsichtsbehörde (FIN-FSA) zugelassenes Zahlungsinstitut, das in der Europäischen Union (EU) und dem Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) tätig ist. Die Aktivitäten der Holvi-Niederlassung in Deutschland werden von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) nach deutschem Recht beaufsichtigt.
Als Zahlungsinstitut nimmt Holvi keine Kundeneinlagen entgegen. Stattdessen werden Gelder, die sich auf einem Holvi-Zahlungskonto befinden, als gesicherte Kundengelder verwaltet. Das bedeutet, dass Holvi die Gelder im Auftrag seiner Kunden verwaltet. Die gesicherten Gelder der Kunden sind rechtlich von den eigenen Geldern von Holvi getrennt.
In dem unwahrscheinlichen Fall, dass Holvi zahlungsunfähig werden sollte, wären die gesicherten Kundengelder für die Gläubiger von Holvi nicht zugänglich. Die gesicherten Kundengelder würden für die Kunden von Holvi verfügbar bleiben.
Die europäischen Vorschriften für die Verwaltung getrennter Kundengelder sind in der Zahlungsdiensterichtlinie (PSD2, Artikel 10) festgelegt. Spezifische Vorschriften für Zahlungsinstitute zur Verwaltung von Kundengeldern werden Holvi in den FIN-FSA-Verordnungen ("Payment institutions and payment service providers", 8/2016; zuletzt geändert am 7. März 2023) vorgegeben.
Zahlungsinstitute können Kundengelder mit zwei primären Sicherungsmethoden schützen:
- Kundengelder können hinterlegt werden bei:
- Kreditinstituten (d. h. Banken)
- Zentralbanken
- Kundengelder können in sicheren und liquiden Vermögenswerten mit geringem Risiko angelegt werden.
1. Bei Kreditinstituten und Zentralbanken gesicherte Kundengelder
1.1 Kreditinstitute
Bei Kundengeldern, die bei Banken deponiert sind, gilt die standardmäßige europäische Einlagensicherung von 100.000 € für jeden Holvi-Kunden und jede Holvi-Kundin pro Depotbank. Sollte eine der Banken, bei denen Holvi die Gelder seiner Kunden deponiert, ausfallen, wären bis zu 100.000 € pro Holvi-Kunde durch die Einlagensicherung gedeckt.
Es ist wichtig zu verstehen, dass, wenn ein Holvi-Kunde bereits ein Konto bei diesen Banken besitzt, die maximale Einlagensicherung pro Kunde 100.000 € für diese Banken beträgt.
Die Banken, bei denen Holvi Kundengelder einzahlt, sind die Geschäftsbanken Nordea Bank und Aktia Bank, die beide in Finnland zugelassen sind und beaufsichtigt werden, sowie OP Uusimaa, eine Mitgliedsbank der größten Gruppe von Genossenschaftsbanken in Finnland.
1.2 Zentralbanken
Holvi legt Kundengelder auch bei Zentralbanken ein, die Mitglieder des Eurosystems sind. Einlagen bei Zentralbanken unterliegen zwar keiner Einlagensicherung, doch sind die Zentralbanken, die Mitglieder des Eurosystems sind, die sichersten Institute im Finanzsystem der Eurozone.
2. In Schatzwechseln gesicherte Kundengelder
Holvi platziert Kundengelder auch in staatlich ausgegebenen Schatzwechseln. Dabei handelt es sich um kurzfristige Staatsanleihen, die von den Regierungen der Eurozone ausgegeben werden, um ihre alltäglichen Aktivitäten zu finanzieren.
Die Staatsanleihen, in denen Holvi Kundengelder platziert, werden von den deutschen, niederländischen, französischen und belgischen Staaten ausgegeben. Die maximale Laufzeit der Staatsanleihen beträgt sechs Monate und die Anleihen können täglich zurückgezahlt werden.